
Die "Busato"-Gitarren, benannt nach ihrem Gitarrenbauer Bartolo Barnabe "Pablo" Busato (BB), waren mit die ersten so zusagen "nachgebauten", besser gesagt durch die original Selmer-Gitarren inspirierten akustischen Jazzgitarren.

In den späten 1920er Jahren waren viele italienische Immigranten nach Paris gekommen.
Als einer der ersten kam Vincenzo Jaccobacci, ein Instrumentenbauer aus Catania (einer der ärmsten Regionen in Sizilien) 1920 nach Paris.
Er holte in den folgenden Jahren viele andere nach, teilweise mit festen Arbeitsverträgen, um für ihn zu arbeiten. Unter Ihnen waren Gitarrenbauer wie Jacques Favino, Bernabe Busato, Anastasio, Carbonel, Olivieri, Gerome (Philippe Moneret), Antoine Di Mauro, Jacques Castelluccia, Virente-Barcelonia, Burgassi, Couesnon und viele andere.
Erfahren Sie viele weitere Details auch in unserem 2. Teil dieses Artikels und in Merkmale von original Busato-Gitarren.
So kam es dass mit Jaccobacci seit den frühen 20er Jahren sehr viele andere sizilianische Gitarrenbauer die wunderbaren Gypsyjazz-Gitarren in den folgenden Jahren entwarfen und bis in die späten 1970er Jahre herstellten.
Alle diese später berühmt gewordenen Gitarren- und Instrumentenbauer hatten eine renommierte Akademie für Instrumentenbau in Catania absolviert und hatten dadurch alle eine hervorragende Verarbeitungstechnik und detalliertes Wissen über genaue Klangeigenschaften von Instrumenten.
Bernabe Bartolo Busato produzierte Gitarren seit 1925 bis in den späten 1950er Jahre. Es gibt leider nicht sehr viel Informationen über Busato und seine Werkstatt. Lange war sogar unbekannt ob es wirklich eine Person namens "Busato" überhaupt gab oder ob dies nur der Name einer Gitarrenbau-Werkstatt war, denn es gab einige unterschiedliche Adressen und es existierten eine zeitlang sogar mehrere Werkstätten dieses Namens.

Seine erste Adresse ab ca. 1926 war 34, Rue de Chaligny, im 12. District in Paris. Von 1934 bis 1943 hatte er seine Werkstatt in der Rue d’Orgemont 40 im 20. District in Paris.
Im Jahr 1943 eröffnete er ein Musikgeschäft mit dem Namen "Everything for Music" auf dem Boulevard de Ménilmontant 140 ebenfalls im 20. Pariser District. Ende 1943 verlegte er seine Werkstatt von der Rue d’Orgemont in die Cité Griset 4 im 11. Pariser Arrondissement. Zusätzlich öffnete Busato 1945 eine Produktionsstätte in der Avenue de Coeuilly 73 in Champigny sur Marne, ausserhalb von Paris.
Er beschäftigte an den verschiedenen Standorten 20-30 Mitarbeiter, in den besten Tagen sogar bis zu 60(!) Personen welche verschiedene Instrumente für ihn in seinen Werkstätten herstellten.
Busato baute etwa zur gleichen Zeit wie die Gitarren auch Mandolinen, Banjos und Kontrabässe die er in seinen Werkstätten herstellen liess. Auch gab es Busato-Akkordeons die möglicherweise in seinem Auftrag von einer anderen Firma (Castagnolo oder Fratelli Crosio) hergestellt wurden, die aber mit seinem Namen und in seiner Werkstatt verkauft wurden. Solche von Bartolo Barnabe Busato gebauten Instrumente existierten also wirklich, wie sich später herausstellte. Busato starb 1960 in Paris. Auch Django besass eine Busato-Gitarre (siehe Bild rechts oben, Djangos Busato, Bj. 1950).
Viele später bekannt gewordene Gitarrenbauer wurden in den Werkstätten von Busato ausgebildet wie z.B. Jacques Favino, Siro Burgassi and Gino Papiri or Pierre Anastasio.
Wie auch bei den berühmten Selmer- und Favino-Gitarren werden mittlerweile aufgrund der großen Nachfrage leider auch immer wieder gefälschte Instrumente als originale "Busato" für teures Geld angeboten. In unserem Artikel "Merkmale von original Busato-Gitarren" versuchen wir einmal die wichtigsten Faktoren zusammen zu stellen die seine Instrumente ausmachen. Und in dem Artikel "Fake Busatos" zeigen wir das Beispiel einer kürzlich im Internet angebotenen offensichtlich falschen Busato.
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